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Selbstmitgefühl: 4 praktische Strategien, damit nett zu sich sein ab sofort klappt

Selbstmitgefühl  - ein Wort, viel Augenrollen. “Ja, ja, ich bin nett zu mir - aber wie soll mir das bei meinen Problemen helfen?” Es hilft eine Menge und wie genau, das zeige ich euch!
Veröffentlicht 17. Januar 2023 | Kategorie: ,
Selbstmitgefühl: 4 praktische Strategien, damit nett zu sich sein ab sofort klappt

Aktualisiert: Mai 2024

Selbstmitgefühl  - ein Wort, viel Augenrollen: “Ja, ja, ich bin nett zu mir - aber wie soll mir das bei meinen Problemen helfen?”

Interessanterweise ist Selbstmitgefühl etwas, was uns in unserer westlichen Kultur fremd erscheint. Das Wort selbst existiert nicht einmal im Duden. Es ist im Grunde auch kein Konzept, mit dem die meisten von uns bewusst groß geworden sind. Und es wird gerne mal mit Selfcare, Badeschaum und Me-Time verwechselt. Aber es steckt so viel mehr hinter Selbstmitgefühl als es auf den ersten Blick scheint und daher ist es mir wichtig, dem Thema hier Raum zu bieten. Denn erwiesenermaßen können Menschen, die Selbstmitgefühl praktizieren, viel besser mit schwierigen Lebenssituationen und den daraus entstehenden schmerzhaften Emotionen umgehen. Daher nun hier vier praktische Strategien, um Selbstmitgefühl in deinen Alltag zu integrieren:

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1. Den inneren Dialog achtsam beobachten

Ist dir mal aufgefallen, wie du mit dir selbst sprichst, wenn es dir nicht gut geht, Chaos um dich herum herrscht oder du gerade eine schwere Phase durchlebst?

Oft beobachten wir bei unseren Klient/innen in solchen Lebensphasen, dass der innnere Dialog alles andere als freundlich und wertschätzend ist. Gedanken wie “Ich muss jetzt aber stark sein, ich darf mich nicht so anstellen”, “Ich bin nicht gut genug” oder “Ich werde nicht gemocht” sind dann an der Tagesordnung.

Unser innere Kritikerin schlägt dann voll zu in Form von Vorwürfen, betonen der eigenen Schwächen, Strenge und Verallgemeinerungen. So manches Mal sind wir dann selbst unser bester Feind. Aber hier kannst du ansetzen! Denn du kannst lernen, deine Gedanken achtsam zu beobachten, statt sie einfach nur zu ertragen. 

2. Nicht hilfreiche Gedanken loslassen

Wenn du gelernt hast deine Gedanken zu beobachten und sie nicht mehr einfach unbemerkt auf dich einprasseln, kannst du den nächsten Schritt wagen und prüfen: Ist dieser Gedanke gerade hilfreich für das Leben, das ich gerne leben möchte? Falls ja, wunderbar. Weitermachen!

Falls dir aber Zweifel kommen, ob alles was du da so denkst, ernsthaft hilfreich für dein erfülltes Leben ist (und davon gehe ich aus, denn du liest diesen Artikel ;)), dann ist es an der Zeit, die Fertigkeit des Loslassens zu trainieren. Ich habe dir unten einen Blogartikel verlinkt, der dich dabei unterstützt, einen guten Umgang mit deinen Gedanken zu finden. Außerdem findest du unten ein Video, das auf einleuchtende Art und Weise erklärt, wie der innere Kritiker entstanden ist und wie wir mit ihm umgehen können.

Selbstmitgefühl: Fehlt mir dann nicht der Antrieb im Leben?

An diesem Punkt begegnet mir im Coaching oft die Frage: Fehlt mir dann nicht der Antrieb im Leben? Pushen meine negativen Gedanken mich nicht erst, überhaupt etwas zu leisten? Studien belegen eindeutig, dass das Gegenteil der Fall ist. In einer dieser Studien wurden Studierende in zwei Gruppen unterteilt:

Gruppe Nr. 1 wurde implizit dazu aufgefordert, die negativen Klausurergebnisse ganz selbstkritisch zu betrachten. Gruppe Nr. 2 hingegen wurde dazu aufgefordert, voller Selbstmitgefühl auf die schlechten Klausurergebnisse zu blicken. Gruppe 2 zeigte deutlich weniger negative Emotionen und war viel motivierter, sich mit den wahren Gründen für das schlechte Abschneiden auseinanderzusetzen.

Neben dieser lösungsorientierten Vorgehensweise hatten sie auch signifikant mehr Interesse an der Wiederholung des Kurses. Teilnehmer der Gruppe Nr. 1 hingegen haben den Kopf deutlich öfter in den Sand gesteckt, hatten mehr negative Emotionen und eine geringe Motivation, den Kurs zu wiederholen. Die Studie zeigt auch: Selbstkritische Menschen neigen also dazu, ihr Potential zu unterschätzen, was dazu führt, dass sie unter ihren Möglichkeiten leben.  

3. Selbstmitgefühl durch Mitgefühl 

Halten wir fest: Selbstmitgefühl ist eine ziemlich gute Sache! Aber wie genau kann ich Selbstmitgefühl aktiv in meinem Leben etablieren? Im Grunde gibt es keinen Unterschied zwischen dem Mitgefühl, das ich für andere empfinde und dem Mitgefühl, das ich für mich selbst zeigen kann. Es beinhaltet immer den Impuls zu helfen.

Daher ist es hilfreich, sich zu fragen: Wie würde ich mit einem guten Freund sprechen, der gerade dasselbe durchlebt wie ich? Spätestens an diesem Punkt fällt den meisten Menschen auf, dass es da eine gewisse Diskrepanz gibt zu dem, wie wir uns selbst behandeln (Stichwort: Innere Kritikerin). Vermutlich würdest du bei einem guten Freund auch erst einmal das Leid anerkennen, um ihr oder ihm dann wohlwollend und warmherzig zu begegnen. Stimmt's? Und genau das kannst du auch für dich selbst tun!

Selbstmitleid versus Selbstmitgefühl

Jetzt höre ich oft: “Ist das nicht eine total selbstmitleidige Nummer?” Nein, es gibt einen riesigen Unterschied zwischen Selbstmitleid und Selbstmitgefühl. Selbstmitleid geht einher mit dem Gefühl, keine Handlungsoptionen zu haben, weil das Leben eh ungerecht zu einem ist. Es ist gekoppelt an negative Einstellungen, an Hoffnungslosigkeit und Passivität. Selbstmitgefühl hingegen beinhaltet, wie oben erwähnt, den Impuls zu helfen und geht daher einher mit lösungsorientierten Impulsen und der aktiven Auseinandersetzung mit den Auslösern für mein Leid.

4. Selbstmitfühlendes Verhalten festhalten und im Alltag etablieren

Kommen wir zurück zu der Frage, wie du einem guten Freund, der in deiner Situation steckt, begegnen würdest? Wie würdest du deiner Freundin begegnen? Wie würdest du dich ihr gegenüber verhalten und wie würdest du mit ihr sprechen?

Überlege dir deine Antworten und notiere sie dir dann. Und nimm dir die Zeit und frage dich wie du dieses Verhalten auf dich selbst ummünzen kannst. Was genau kannst du nun für dich tun, um dich selbst genauso mitfühlend und wertschätzend zu begegnen, wie du es bei einem Freund tun würdest?

Keine Sorge, falls es nicht auf Anhieb klappt und die innere Kritikerin sich doch immer mal wieder dazwischen schaltet. Das ist ganz normal, Selbstmitgefühl zu praktizieren braucht einiges an Übung. Wenn du dir hier Unterstützung wünschst, dann schau einfach mal bei unserem Angebot vorbei. Wir begleiten dich gerne auf deinem Weg zu echtem Selbstmitgefühl.

 

Weiterführende Inhalte:

Was hilft gegen Grübeln? 8 Wege, wie du deinen Gedankenzirkus bändigen kannst

The Happiness Trap: Evolution of the Human Mind


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Lerne die Autorin kennen Nina Buckemüller
Mein Name ist Nina Buckemüller (*1990), ich bin Wirtschaftspsychologin, Resilienztrainerin und systemische Coach und Changemanagerin. Neuanfänge waren für mich lange nicht leicht, denn durch meine Hochsensibilität ist es mir früher schwergefallen, mich auf Veränderungen einzustellen. Daher möchte dich bei deinen Neuanfängen begleiten und dich dabei unterstützen einen guten Umgang mit deinen Gefühlen und Gedanken zu erlernen. Neben meiner freiberuflichen Tätigkeit als Coach arbeite ich als Lebenslagencoach und Trainerin für den pme familienservice.
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