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Loslassen - Warum es normal ist, dass Loslassen schwer fällt

"Warum kann ich manche Dinge einfach nicht loslassen?": Ärgerst du dich ab und zu über dich selbst, weil ein bestimmtes Thema, ein Gedanke oder ein Gefühl dich immer wieder einholt? Oder plagen dich Erinnerungen an längst vergangene Ereignisse? Erst einmal: Das ist normal! Wir haben alle unsere „psychischen Achillesfersen“ oder auch „pain points“ um die […]
Veröffentlicht 7. November 2022 | Kategorie: ,
Loslassen - Warum es normal ist, dass Loslassen schwer fällt

"Warum kann ich manche Dinge einfach nicht loslassen?": Ärgerst du dich ab und zu über dich selbst, weil ein bestimmtes Thema, ein Gedanke oder ein Gefühl dich immer wieder einholt? Oder plagen dich Erinnerungen an längst vergangene Ereignisse? Erst einmal: Das ist normal! Wir haben alle unsere „psychischen Achillesfersen“ oder auch „pain points“ um die der Verstand immer wieder gerne seine Kreise zieht. Warum das so ist und was dir möglicherweise dabei helfen kann, Dinge loszulassen – das habe ich für dich kurz und knapp in diesem Artikel zusammengefasst.

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Der Verstand kennt keine Löschtaste!

So gerne du es auch hättest, es ist aufgrund der Beschaffenheit unseres Gehirns nicht möglich Dinge zu vergessen und sie für immer loszulassen. Denn auch wenn du augenscheinlich Dinge vergessen hast, schlummern sie noch irgendwo tief in deinen neuronalen Netzwerken und können bei bestimmten Auslösereizen ganz unerwartet erneut aufploppen.

Ausgetretene Trampelpfade machen Loslassen schwer

Deine neuronalen Netzwerke bilden komplizierte Pfade in deinem Gehirn. Wenn du einen dieser Pfade immer und immer wieder gehst bzw. denkst, dann wird er immer ausgetretener, breiter und die Spuren werden immer tiefer. So werden die Pfade zu einem "ausgetretenen Trampelpfad". Manchmal bist du dann so in der Spur drin, dass du kaum noch aus ihr herausklettern kannst. Selbst wenn du die Spur für kurze Zeit verlässt, purzelst du ganz schnell wieder in die alte Spur rein.

So kannst du alte Geschichten loslassen

Manchmal ist es sogar bequem, die alten ausgetretenen Pfade zu gehen, denn du kennst sie immerhin schon und bist sie oft gegangen. Und trotzdem: Mit ein bisschen Übung wird es dir leichter gelingen, Gedanken und Erinnerungen loszulassen. Ein erster Schritt ist es, zu bemerken, dass du wieder auf dem ausgetretenen alten Trampelpfad unterwegs bist. Der zweite Schritt ist, kurz innezuhalten und zu beobachten: Wie gehe ich eigentlich mit der Situation um? Um dich dann im dritten Schritt bewusst von dem Trampelpfad zu verabschieden, loszulassen und zu überlegen: Wo will ich denn eigentlich hin? Welche Tätigkeit ist im Hier und Jetzt hilfreich für das Leben, das ich führen will?

Krampfhaftes Loslassen ist kontraproduktiv

Wichtig zu wissen: Der krampfhafter Wunsch, etwas zu vergessen oder loszulassen ist kontraproduktiv, weil die Erinnerung so immer wieder in unserem riesigen Netzwerk im Gehirn mitaktiviert wird. Also: Wegmachen geht nicht. Aber: Als Teil der lernfähigsten Spezies auf der Welt kannst du etwas hinzufügen: Nämlich einen neuen Umgang mit den Altlasten!

Den Verstand zähmen - und Loslassen lernen

Dein Verstand ist eine riesige Problemlösungsmaschine und kann Gedanken und Erinnerungen nur ganz schwer einfach so stehen lassen oder loslassen. Er zerpflückt sie, hinterfragt, zerdenkt, grübelt, analysiert, argumentiert, sucht nach Beweisen, brütet, phantasiert, sucht Alternativen, macht Vorschläge… Dabei verfolgt er oft immer wieder das gleiche Schema und die gleichen Regeln.

Dein Verstand verfolgt starre Regeln

Von klein an hast du bestimmte Denkregeln entwickelt, die du so sehr verinnerlicht hast, dass du sie kaum noch objektiv auf ihre Sinnhaftigkeit prüfen kannst. Ein paar Klassiker sind:

  • „Ich muss mich von der Vergangenheit lösen.“
  • „Ich muss das loslassen.“
  • „Wenn ich mich nur genug anstrenge, dann bekomme ich das irgendwann hin.“
  • „Ich muss nur wollen.“
  • „Ich darf mich nicht so anstellen.“
  • „Wenn ich nur tüchtig genug nachdenke, kommt die Lösung.“
  • "Irgendwann werde ich die Erkenntnis haben, warum es so gelaufen ist."

Wenn die Lösung Teil des Problems wird

Die Regeln und Problemlösestrategien wendet dein Verstand immer wieder an und macht auch dann immer weiter, wenn du längst völlig festgefahren bist. So werden deine Verhaltensregeln Teil des Problems, indem sie deinen Verstand dazu bringen, immer wieder die bereits bekannten Trampelpfade zu nehmen. Die Folge ist, dass du eben überhaupt nicht loslassen kannst.

Klingt anstrengend? Ist es auch! Achte mal darauf, was dein Verstand den lieben langen Tag so treibt. Und auch wenn das Thema selbst immer ein Teil von dir sein wird, kannst du deinen Verstand insofern zähmen, als dass er nicht ständig deine komplette Aufmerksamkeit an das Thema bindet.

Kulturelle Botschaften prägen uns

Noch etwas erschwert uns den Umgang mit dem Thema "Loslassen": Wir sind umgeben von nicht hilfreichen kulturellen Botschaften: Wegmachen, optimieren, verbessern, lösen, verschönern, einfach loslassen, abschließen... Mit diesem Credo lässt sich richtig Cash machen! Dir werden ständig Angebote gemacht, wie du diesen oder jenen Makel im Äußeren beheben kannst. Natürlich für einen bestimmten Preis. Vielleicht überträgst du das auf deine Innenwelt und verfällst der Idee, du könntest auch in dir mit den richtigen Mitteln schnell Ordnung schaffen.

Es ist aber eine Illusion, innere Empfindungen wie Gedanken und Gefühle dauerhaft wegmachen zu können. Es gibt hilfreichere Alternativen: Loslösen, Distanz schaffen, Raum geben, Ziehen lassen, Hineinatmen, Gehorsam verweigern, Selbstmitgefühl…

Wir sitzen alle im selben Boot – mit demselben unperfekten Verstand

Auch wenn dieser Text in der Du-Form verfasst ist: Keine Sorge, es geht nicht nur dir so! Wir sitzen alle im selben Boot mit diesem Verstand. Er ist auf der einen Seite so hilfreich und hat uns so weit gebracht und auf der anderen Seite erzeugt er so viel Leid. Denn: Wir alle haben Schwierigkeiten damit, uns eben nicht komplett mit ihm zu identifizieren und ihm blind zu gehorchen. Es ist Teil der menschlichen Grundeinstellung, dass wir große Stücke auf unseren Verstand halten und nicht bemerken, wann er eigentlich Teil des Problems ist.

Übe Loslassen mit uns!

Wenn du merkst, dass du Schwierigkeiten hast, ein bestimmtest Thema loszulassen, kann es sich lohnen, ein paar Strategien mit uns aus dem Acceptance and Commitment Training zu erlernen. Wir zeigen dir, was dabei helfen kann, Erinnerungen und Gedanken loszulassen. Melde dich gerne bei uns für ein kostenfreies Erstgespräch. Wir freuen uns, wenn du uns auch auf Instagram einen Besuch abstattest.


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Lerne die Autorin kennen Friederike Reuver
Mein Name ist Friederike Reuver (*1990) und ich bin Psychologin, Logopädin, systemischer Coach und Changemanagerin. Aufgewachsen im Münsterland lebe ich seit 2013 in Köln, wo ich im Jahr 2020 meinen M.Sc. Psychologie an der Universität zu Köln abschloss. Nach einer mehrjährigen Tätigkeit als Logopädin arbeite ich nun als Fachreferentin für Suchtprävention in Teilzeit bei der Drogenhilfe Köln. Neben der Festanstellung widme ich mich unserem Herzensprojekt Anfänge aller Art!
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