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Hochsensibilität: So findest du einen guten Umgang mit starken Gefühlen

Hochsensibilität bedeutet, Reize tiefergehend zu verarbeiten. Starke Gefühle - positive wie negative - gehören also zum Alltag, wenn man hochsensibel ist. Ich zeige dir, wie du einen hilfreichen Umgang mit starken Emotionen finden kannst!
Veröffentlicht 15. August 2023 | Kategorie: ,
Hochsensibilität: So findest du einen guten Umgang mit starken Gefühlen

Aktualisiert: Mai 2024

Hochsensibilität bedeutet, Reize tiefergehend zu verarbeiten. Dies gilt für äußere Reize, wie Geräusche, Gerüche oder auch Stimmungen von anderen, aber auch für innere Reize wie Gedanken oder Gefühle. Starke Gefühle - positive wie negative - gehören also zum Alltag, wenn man hochsensibel ist. Aus eigener Erfahrung, aber auch aus Coachings mit Hochsensiblen, weiß ich, dass diese Flut an Gefühlen anstrengend ist. Nicht selten wird auch das eigene Umfeld davon beeinflusst und reagiert vielleicht sogar genervt. Umso verständlicher, dass man diese Heftigkeit an Gefühlen manchmal sehr gern loswerden würde. Damit kann (und will) ich in diesem Blogartikel nicht dienen. Denn das würde traurigerweise auch bedeuten, die positiven Gefühle loszuwerden. Aber ich habe eine andere, erwiesenermaßen hilfreiche Methode: Die radikale Akzeptanz von allen Gefühlen! 

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Alle Gefühle sind herzlich willkommen

Dahinter steckt eine grundsätzliche Haltung gegenüber den eigenen Gefühlen. Wenn du aufhörst, Gefühle in gut, schlecht, akzeptabel oder inakzeptabel zu unterteilen und damit die Wertung deiner Emotionen weglässt, ist auf einmal ganz viel Raum da, um zu fühlen, was es zu fühlen gibt und dich so selbst besser kennenzulernen. 

Dabei geht es nicht darum, sich von negativen Gefühlen zu befreien. Es geht vielmehr darum, einen flexiblen, hilfreichen Umgang mit starken und schmerzhaften Gefühlen zu erlernen. Ich durfte selbst erfahren, wie hilfreich diese veränderte Haltung gegenüber negativen Gefühlen ist: Vor einiger Zeit hatte ich einen sehr schmerzhaften Streit mit einer guten Freundin. Ich habe lange versucht, Verletzungen und Streit zu vermeiden, weil ich Angst hatte, aufgrund meiner Hochsensibilität die Intensität solcher Konflikte nicht zu ertragen. Dazu kam, dass ich negative Emotionen als “schlecht” angesehen habe und mich Streitigkeiten ganz besonders treffen.

Aber es war nun mal nicht zu ändern: Ich habe viel Wut, Schmerz und Enttäuschung empfunden. Mir war bewusst, dass diese Emotionen  zwar gerade sehr intensiv sind, aber auch, dass ich sie zulassen kann und dass sie sich mit der Zeit verändern werden. Früher war mein erster Impuls, solche Gefühle loszuwerden. Ich war gut darin, schmerzhafte Situationen und Gefühle zu ignorieren. Leider hat diese Kontrolle von Empfindungen hohe Kosten. Denn wirklich intensive Verbindungen zu anderen können nur dann entstehen, wenn wir uns öffnen, wir wir selbst sind und damit auch riskieren, von anderen mal negativ gesehen zu werden. 

Komm ins Fühlen

Gefühle zuzulassen, kann ganz viele verschiedene Formen haben. Die einen finden es hilfreich, mit vertrauten Personen zu sprechen und ihre Gefühle zu teilen. Für andere ist Rückzug und Alleinsein genau das Richtige.  Falls du eine kleine Anleitung brauchst, wie genau du deinen Gefühlen Raum geben kannst, gönne dir diese meditative Übung. 

Wenn du so tickst wie ich (und viele andere Hochsensible), dann macht es viel Sinn, dir einen reizarmen Raum für das Zulassen von Gefühlen zu schaffen. Denn diese starken Gefühle sind an sich schon ein extremer Reiz für unser hochsensibles Nervensystem. Wenn dann noch laute Geräusche, starke Gerüche, etc. dazu kommen, ist es nahezu unmöglich die Emotionen zuzulassen, ohne völlig überfordert zu sein. 

Sei neugierig auf deine Gefühle und auf deine Hochsensibilität!Hochsensibilität

Manchmal ist es für uns hochsensible Menschen gar nicht so einfach, alle Gefühle zuzulassen. Eine neugierige Haltung kann da ein wirklicher Game-Changer sein:

  • Wo genau sitzt das Gefühl im Körper?
  • Hat es eine Form, eine Farbe, eine Temperatur? 
  • Verändert sich das Gefühl mit der Zeit? 

In besonders emotionalen Zeiten hilft es mir aufgrund meiner Hochsensibilität sehr, ein Emotionstagebuch zu führen. Hier kannst du deinen Gefühlen all den Raum geben, den sie verdienen. Gleichzeitig empfinden viele Menschen eine Erleichterung, wenn ihre Gefühle schwarz auf weiß auf Papier stehen. Denn dann darf auch unser Verstand loslassen und nicht immer wieder darüber nachgrübeln. Wie gesagt, es geht nicht darum, schwierige Emotionen loszuwerden. Aber wenn der Umgang mit ihnen leichter wird, sagen wir natürlich nicht Nein 😉 

Netter Nebeneffekt: Du lernst dich und deine Hochsensibilität besser kennen. Und du lernst, deine Gefühle zu benennen. Das kann hilfreich sein im Kontakt mit weniger sensiblen Personen. Wenn man weniger intensiv fühlt, ist es natürlich schwierig, starke Emotionen nachzuempfinden. Je klarer du beschreiben kannst, wie deine Emotionslage aussieht, desto einfacher können sich weniger Sensible darauf einlassen und deine Gefühle nachvollziehen. 

Sei mitfühlend mit dir und deiner Hochsensibilität

Mal ehrlich, wie schnell bist du harsch und fies zu dir selbst, wenn starke Gefühle über dich hinweg rollen? Wie oft hast du dir selbst schon gesagt, dass du dich “mal nicht so anstellen” oder “mal zusammenreißen” sollst oder dass "Hochsensibilität nervt"? Und war das wirklich hilfreich? Ich vermute nicht. Studien belegen sogar, dass Selbstmitgefühl in emotional schwierigen Phasen eine vorbeugende Wirkung gegen psychische Erkrankungen hat.

Und im Grunde ist Selbstmitgefühl nichts großartig anderes als Mitgefühl für andere zu haben. Nur, dass du dir selbst Mitgefühl schenkst, statt anderen. 

Als hochsensibler Mensch kannst du also vermutlich eine deiner Kernkompetenzen nutzen, denn empathisches Einfühlungsvermögen gehört ja oft zu unserem Standardrepertoire 😉  

Frag dich also mal, wie du mit einer lieben Freundin sprechen würdest, wenn sie in deiner Situation wäre? Wie würdest du ihr begegnen, wie würdest du sie behandeln? Und wie kannst du dieses Verhalten auf dich selbst übertragen? 

Lass dich auf das Leben ein

Sobald ich in der Streitsituation mit meiner Freundin mitfühlend mit mir war und meinen Gefühlen Raum gegeben habe, konnte ich bemerken, wie sich die Emotionen mit der Zeit verändert haben. Am Anfang waren Wut und Enttäuschung groß, irgendwann wurden die Verbundenheit, die Wärme und der Zusammenhalt wieder stärker.

Nun konnte ich mich fragen, wie ich mich nun von Herzen gerne als gute Freundin verhalten möchte. Das ist bis heute nicht leicht. Das wird es vielleicht sogar niemals werden. Aber es hilft mir meinen Anteil daran zu erfüllen, diese Freundschaft, die uns beiden sehr am Herzen liegt, wieder zu stabilisieren. Früher hätte sich mein Verhalten nur danach ausgerichtet, nicht weiter verletzt zu werden. Ich hätte gute Miene zum bösen Spiel gemacht, aber unserer Freundschaft hätte das vermutlich geschadet und somit auch mir. 

Sobald du also deinen Gefühle Raum gibst, kannst du deine Energie, die du früher in die Unterdrückung oder Bekämpfung von Emotionen gesteckt hast, viel sinnvoller nutzen und dich fragen: 

  • Wie möchte ich mich von Herzen gerne verhalten? 
  • Was ist mir nun wirklich wichtig? 

Bist du hochsensibel und findest das von Zeit zu Zeit überfordernd? Spielen Überreizungen, Erwartungen anderer und Gedankenkreise immer noch eine große Rolle in deinem Alltag, obwohl du schon so viel über deine Hochsensibilität weißt? Dann schau gerne mal in unserem Hochsensibilitätszirkel vorbei: Gemeinsam schauen wir uns deine Herausforderungen im Alltag an. Du bekommst hilfreiche Coaching Impulse von mir und es gibt viel Raum für wertfreien Austausch, gegenseitige Unterstützung und Erfahrungsaustausch. Denn: 

“Menschen zu finden, die mit uns fühlen und empfinden, ist wohl das schönste Glück auf Erden”

Carl Spitteler




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Lerne die Autorin kennen Nina Buckemüller
Mein Name ist Nina Buckemüller (*1990), ich bin Wirtschaftspsychologin, Resilienztrainerin und systemische Coach und Changemanagerin. Neuanfänge waren für mich lange nicht leicht, denn durch meine Hochsensibilität ist es mir früher schwergefallen, mich auf Veränderungen einzustellen. Daher möchte dich bei deinen Neuanfängen begleiten und dich dabei unterstützen einen guten Umgang mit deinen Gefühlen und Gedanken zu erlernen. Neben meiner freiberuflichen Tätigkeit als Coach arbeite ich als Lebenslagencoach und Trainerin für den pme familienservice.
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